Faszination Automation
Im Zuge der Digitalisierung greift auch die Automatisierung in der Arbeitswelt immer weiter um sich. Roboter aller möglicher Formen sind in Fabriken bereits vielfältig im Einsatz, Tendenz steigend. Und weil Automatisierung/Digitalisierung unser Leben zunehmend bestimmt, ist das Verständnis der grundlegenden Funktionsweise von Robotern und Automaten (Mechanik, Programmierung etc.) ebenso ein medienpädagogisches Thema wie die Auseinandersetzung mit deren Vor- und Nachteilen.
Seit vielen Jahren gewinnt Making und Coding nicht nur im medienpädagogischen Kontext an Bedeutung. Die Szene ist groß und vielfältig. Grundlegend ist der Austausch: Offene Projekte, die geteilt werden und modifiziert werden dürfen. Das Lernkonzept dahinter basiert auf den vier Cs: communication, critical thinking, collaboration und creativity. Scratch, entwickelt und gepflegt vom MIT Media Lab in Boston, ist ein prominentes Beispiel für dieses Konzept. Ergänzt wird dies durch ein fünftes C: computational thinking. Diese Form von Lernen wollen wir im Projekt ausprobieren.
Einen Schaukasten mit einem Schuhkarton zu gestalten, ist eine beliebte Bastelidee, um die inhaltliche Auseinandersetzung mit einem Thema zu fördern. Und wer kennt sie nicht, die mechanischen Märchenszenen, die in der Weihnachtszeit z.B. in Schaufenstern großer Kaufhäuser stehen? In diesem Projekt verknüpfen wir beide Ansätze: Die TN bestücken selbstgebaute Schaukästen, also quasi Bühnen, unterschiedlicher Größe mit automatisch beweglichen Teilen – inspiriert von einer selbstgewählten gelesenen Geschichte oder einem Buch.
Umgesetzt wird das Projekt als WAG an der Gesamtschule West. Einige Termine finden in der Stadtbibliothek West statt.
Langer WAG-Tag
Weil wir an den normalen WAG-Terminen nicht so gut vorankommen, haben wir einen langen Tag eingelegt. Einen ganzen Vormittag Zeit – da schafft man was: Das Einhorn wurde bemalt und das Laufband gebaut. Manuell betrieben taugt es schon mal. Die Jungs haben den Turm für Rapunzels Haar fast fertig. Die Frage, wie man den Motor aus- und einklinkt, war doch recht tüftelig. Die Mechanik für das Heben der Drachenköpfe hat Kendra aus Lego Technik gebaut und mit Drachenköpfen getestet. Dazu hatte ich nach ihren Anweisungen einen Drachenkopf gezeichnet (alle haben sich darüber lustig gemacht :-( ), den wir dann flott in eine Vektordatei umgewandelt und mit einem Laserplotter dreimal ausgeschnitten haben. Als Test hat das schon mal getaugt. Kendra hat auch korrekt erfasst, was sie ändern muss, damit es mit den richtigen Drachenköpfen funktioniert. Ich glaube, am Ende waren alle geschafft, aber zufrieden. Wir hatten Besuch von Frau Gerling und dem Fotografen vom Stadtteilkurier, außerdem war Herr Benoui da, der als Mitglied im Rat der Bremischen Landesmedienanstalt über den Fortschritt des Projektes informiert hat.
Testen der Mechanik
Winde, Laufband, fliegendes Einhorn – wie können diese Sachen funktionieren? Nachdem die Kinder sich dazu letztes Mal schon Gedanken gemacht und Pläne gezeichnet hatten, wurde heute ausprobiert. Aus Lego Technik wurde eine Winde gebaut und eine Seilbahn für das Einhorn. Taugt! Ein Materialtest für das Laufband ergab, dass das eine Papier zu dünn, das andere zu steif ist. auch eine Erkenntnis.
Kanban
Da es in dem Projekt ja auch um computational thinking und Projektorganisation geht, habe ich dieses Mal die Kanban-Methode vorgestellt. Die TN haben angefangen, ihre Projekte entsprechend zu gliedern und zu strukturieren. Das ist mühsam und ungewohnt, mal sehen, wie es sich entwickelt.
Planung
Damit wir einen guten Eindruck bekommen, wie groß die Schaukästen eigentlich werden sollen, haben wir die Elemente des Entwurfs in Originalgröße gezeichnet, ausgeschnitten und auf großen Bögen Papier platziert. Im nächsten Schritt wurden diese dann in Kartons umgesiedelt, die ungefähr der angestrebten Größe entsprechen. Da haben einige TN ganz schön geschluckt, weil ihnen nicht so klar war, wie groß die Sachen am Ende werden. Wir haben auch angefangen, zu überlegen, wie die Sachen technisch umsetzbar sind.
Ein paar Grundlagen
Weiter ging's mit ein bißchen Spaß. Es wurden weiterhin LEDs verkabelt und Calliopes programmiert, zusätzlich hatte ich ein Lego-Set "Verückte Maschinen" mit. Dabei geht es darum, Papier-Figuren mit verschiedenen Formen von Antrieben zu bewegen.Wie mache ich aus einer waagerechten Drehung eine senkrechte Bewegung? Am Ende werden die Figuren in den Kästen vermutlich nicht aus Papier sein, aber die Funktionsweise einer Nockenwelle zu kennen kann schon mal nicht schaden. ;-)
LEDs
Das hatten sich die Kinder gewünscht: was Praktisches. Also haben wir das gemacht. Karten mit weihnachtlichen Motiven und mindestens einer LED, die leuchtet. Das Ganze mit dem Calliope. Da alle Gruppen Lichter in ihren Kästen planen, war das ein guter Anfang. Nach dem Superhelden mit Batterie nun die Frage, wie man das Leuchten der LEDs programmieren und verkabeln kann.
Entwürfe
Für diesen Step hatten wir einen langen WAG-Tag eingerichtet, an dem die Kinder nicht im Unterricht waren. Es wurden reihum nochmal die ausgewählten Bücher vorgestellt, dann haben sich Teams gebildet, d.h. immer zwei Kinder (eine Ausnahme) haben sich zusammengetan und sich für eines ihrer beiden Bücher entschieden. Umgesetzt werden sollen: SeaQuest: Cephalox, die Riesenkrake, Lilly Luck 3, Fairy Quest und Abenteuer in Megaworld.
Erste Skizzen der Schaukästen wurden gemacht, anhand derer sich die Kinder später darüber im Klaren werden sollten, was sie machen wollen. Welche Elemente gibt es im Kasten? Was sollen die tun und leisten? Vincent, unser "Assistent" aus der 10. Klasse, und ich haben die Gruppen unterstützt. Dabei ging es vor allem darum, durch Fagen und Nachbohren die Kinder dazu zu bringen, sich Gedanken zu machen, und ihre Ideen zu präzisieren. Dabei zeigte sich, dass ein strukturiertes Vorgehen – wie erwartet – den Kinder teilweise noch nicht vertraut ist.
Buchauswahl
Heute waren wir in der Stadtbibliothek West, wo Frau Künne uns einen tollen Büchertisch für die Auswahl aufgebaut hatte. Sie hat zu jedem Buch eine unterhaltsame Kurzzusammenfassung gegeben, so dass die TN schon mal einen guten Eindruck hatten. Einige haben sich anschließend noch in der Bibliothek umgesehen, und am Ende hatten alle ein Buch gewählt, das sie bis nächsten Freitag lesen werden.
Kennenlernen
Heute ging es erstmal ums Kennenlernen und einen Projektausblick. Um den Kindern einen ersten kleinen Eindruck zu vemitteln, wurde ein digitaler Superheld gebastelt: Eine LED wird durch Drücken auf den Bauch des Superhelden zum Leuchten gebracht. Der Kontakt zur Knopfzelle auf dem Umhang wird durch eine druckempfindliche Velostatfolie hergestellt. Das war ein erster, einfacher Impuls zum Thema Stromkreis.