Mein Kurs Analytics Agency
29. April bis 3. Mai
Ursprünglich als Diplomprojekt geplant, habe ich die "Analytics Agency" nun mit kleinen Änderungen als Kurs an der Akademie der Kulturellen Bildung durchgeführt.
Grundannahmen des Projektes
Informationen aus verschiedenen Quellen zu sammeln und zu einem definierten Zweck auszuwerten ist nichts Besonderes. Wir alle tun es dauernd. Beispiel: Wenn wir mit anderen Menschen sprechen, interpretieren wir optische Informationen zu Aussehen, Mimik und Gestik des Gegenüber und analysieren neben dem Inhalt auch noch Betonung und Grammatik der gehörten Sätze. Wir sammeln und interpretieren diese Informationen stets im Hinblick auf unser Ziel und auf Grundlage unserer Erfahrungen, Persönlichkeit und Vorstellungen. Insofern ist weder die Sammlung noch die die Analyse neutral oder objektiv.
Big Data versetzt uns nun in die Lage, enorme Mengen an Informationen aus unterschiedlichen Quellen und unterschiedlicher Art zu sammeln und zu verknüpfen. Doch auch hier passiert die Auswertung mit einer definierten Zielsetzung. Hinzu kommt, dass Erfahrungen, Vorstellungen und Vorurteile der Entwickler mit einfließen, so dass auch der Algorithmus selber nicht objektiv ist. Am Ende ist das Ergebnis niemals neutral, sondern immer grundlegend geprägt von den Zielen der Auftraggeber und den Rahmenbedingungen.
Ansatz des Kurses
Um dies zu verdeutlichen, haben wir erst einige spielerische Einheiten zum Thema Informationen sammeln und verarbeiten (intuitives und per Algorithmus) durchgeführt. Anschließend haben wir uns daran gemacht, ein Planspiel zu entwickeln, in dem zwei Gruppen – Agenten und Verbrecher – einen Lachgasanschlag planen bzw. die Planung antizipieren und so auf Basis derselben zur verfügung stehenden Informationen ggf. zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Da die Teilnehmer Big Data auch im Spiel selber wollten, wurde flugs u.a. noch eine Datenbank mit 200 automatisch generierten Einträgen programmiert, es wurden verschiedene Informationsquellen bestimmt und erarbeitet. Verknüpft wurde das Ganze in Twine, einem Programm zur Erstellung HTML-basierter Entscheidungsspiele.
Die Woche war sehr experimentell. Ich habe wenig vorgegeben, den Teilnehmenden viel Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum gelassen, was zwar nicht von allen goutiert wurde, aber im Grunde getaugt hat, weil am Ende mehr geschafft wurde, als ich für möglich gehalten hatte.
Ausblick
Wie erwartet sind wir nicht fertig geworden. Ich hoffe aber, dass wir alle noch ein wenig Energie aufbringen, in den nächsten Wochen das Spiel spielbar zu bekommen, damit es in die Spiele-Datenbank der bpb aufgenommen werden kann. Weil es eben noch nicht soweit ist, gibt es hier erstmal keinen LInk zum Spiel.