Kurs "Games get Real"

10. bis 14. September an der Akademie der Kulturellen Bildung, Remscheid

Im Dozententeam mit Mirko Pohl von der Thüringer Landesmedienanstalt und Horst Pohlmann von der Akademie haben wir die Teilnehmenden bei der Umsetzung eines digitalen Games in eine analoge Variante unterstützt. Dabei ging es auf unserer Seite darum, auszuprobieren wie eine solche Umsetzung als pädagogische Methode taugt, weil wir die Ergebnisse am 19. 11. online beim GMK-Forum präsentieren.

Gestartet sind wir mit einem kleinen Parkour von 4 Spielen (Bildpaare sammeln mit Motiven aus bekannten Games, Spiralige Fotoralley, Make 'n' Break mit MakeyMakey-Stopuhr, Mini-Escaperoom mit MakeyMakey Start-Stop) die die TN mit Hilfe des von mir entwickelten Komponentencheckers auswerten sollten. Ziel war, ihr Augenmerk auf die verschiedenen Komponenten zu lenken, die in unterschiedlichen Anteilen ein Spiel ausmachen. Am ersten Abend hatten wir das Glück, dass die Studenten des Studiengangs Handlungsorientierte Medienpädagogik mit uns zwei ihrer Spielumsetzungen gespielt haben. Sie standen am Montag auch nochmal zum Probespielen für unsere TN zur Verfügung. Das war gut. Nach einer umfangreichen Sammlung von Computer-Videospieltiteln fiel die Wahl der TN auf folgende drei: Siedler, Concrete Genie und Thief. Eine spannende Auswahl! Und alle wurden so unterschiedlich umgesetzt!

Zum Spielen kamen am Nachmittag spontan die TN des Spielpädagogik-Kurses dazu. Siedler war im Kern ein Brettspiel, aber mit vielen Bewegungselementen, da die Rohstoffe im/am Haus eingesammelt werden mussten und für die Umwandlung in Baustoffe diverse Aufgaben zu machen waren. Bei Concrete Genie hingegen waren kooperativ Genies, d.h. hilfreiche Geister an diverse Orte zu malen, bevor sich die Tür zum Studio und damit zur letzten gemeinsamen Aufgabe öffnete:  Es wurde ein gemeinsamer Genie gemalt. Das Ganze war sehr entschleunigt und sorgte nach dem hektischen Finale von Siedler dafür, dass die Spieler* wieder zu Luft kamen. Nach dem Abendessen wurde noch Thief gespielt, ein Schleichspiel, bei dem zwei Diebe versuchen mussten, die  patrollierenden Wachen, die allerdings in ihrer Sicht und in ihrem Hörvermögen eingeschränkt waren, auszutricksen und Ziffern eines Codes zu finden.

Insgesamt sind nicht nur die Umsetzungen großartig geworden, auch der Prozess der Spieleentwicklung war toll. Mehrfaches Probespielen und Nachjustieren, sich dabei immer wieder über die Auswirkung von Maßnahmen und Vorgaben auf die Spielmechanik klarzuwerden und die Tatsache, dass die Spiele nicht nur die Vorlieben ihrer Entwickler, sondern auch die Gegebenheiten vor Ort miteinbeziehen und jederzeit anpassbar und veränderbar sind, macht Spieleentwicklung/-umsetzung zu einer tauglichen medienpädagogischen Methode, gerade auch wenn es um das Thema Games geht.

 

Foto Stellwand mit Sammlung Games
Es wurden Games gesammelt und nach dem Genre sortiert. Zu jedem Genre gab es wieder einen Komponenten-Checker.
Foto von der Spielumsetzung Concrete Genies im Kurs Gemes get Real.
Jedes Team hatte eine Farbpalette, aus der es einen Genie malen sollte. Hier in Wasserfarben.
Foto vom Spielfeld Siedler im Kurs Games get Real
S sah das Spielfeld aus, auf dem gebaut wurde. Das Material musste gesammelt werden.
Foto Umsetzung Thief im Kurs Games get Real
Die Wachen hatten eine manipulierte Schutzbrille aus dem Baumarkt auf, die nur einen kleinen Sehschlitz ließen, und mussten auf vorgegebenen Routen patrollieren. Trotzdem war es nicht einfach für die Diebe, an ihnen vorbei zu kommen.

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