Games analog
9. Juni an der Oberschule Ohlenhof
Bei KubiMedia hatten wir einen analogen Egoshooter gespielt. Das fand ich sehr witzig. Bei einem Gespräch mit dem Medienlehrer des Ohlenhofs habe ich ihm ein kleines Goodie versprochen: den Egoshooter mit seinem Medienkurs zu spielen. Eigentlich hatten wir drei Unterrichtseinheiten geplant, aber das ließ sich zeitlich nicht darstellen. So war es am Ende nur eine Doppelstunde.
Die hatte es aber in sich! Ich hatte 32 bunte Schaumstoffbälle mit. Die Blitzumfrage im Kurs ergab, dass alle Jungs Egoshooter kennen und teilweise selber gern spielen, die Mädels größtenteils aber nicht einmal wussten, was das ist. Das Prinzip des ANALOGEN Egoshooters ist, dass man den Spieler und die Spielfigur von zwei Menschen spielen lässt, von denen die Person, die die Figur gibt, die Augen geschlossen hat und von der anderen Person durch Zuruf gesteuert wird. Das war teilweise sehr wirr, die Schüler* haben gestritten, ob geschummelt wird oder nicht. Ich habe dann angeregt, drüber nachzudenken, was man ggf. ändern kann, um diese Diskussion aus der Welt zu schaffen. Daraufhin haben die Schüler* verhandelt und die Regeln überarbeitet. Auch kamen sie ziemlich schnell dahinter, dass man zwar möglicherweise eher gewinnt, wenn man zwischendurch guckt, dass es aber viel mehr Spaß macht, wenn man sich tatsächlich darauf einlässt und die Augen geschlossen hält.
Später haben wir noch ein bißchen was anderes ausprobiert: ein Fußballspiel und Jump + Run. Das war witzig. Die Schüler* haben einen kleinen Parkour aufgebaut, durch den der Spieler seine Figur lotsen musste. Na gut, es war kaum Jump and Run, sondern eher ruhig, aber was soll's.
Am Schluss, in der Feedbackrunde haben einige gesagt, dass es ihnen mehr Spaß gemacht hat als am Rechner. Ob das nun stimmt oder nicht, die meisten Schüler* fanden es auf jeden Fall gut, das habe ich gesehen. Der Vorteil der analogen Variante ist eben, dass man die Regeln selber bestimmen kann, und das haben die Jugendlichen ausgiebig getan.
Für mich war es eine neue, spannende Erfahrung, mal etwas mit älteren Schülern* zu machen. Ich war tatsächlich ein wenig aufgeregt vorher. Es ging aber gut. Der Lehrer hat sich eher im Hintergrund gehalten, und auch ich habe nur an eingegriffen, wenn ich das Gefühl hatte, dass die Jugendlichen allein nicht voran kommen.